Kaiser für immer auf Erden - denkste!
Ich schaue mir - wie wahrscheinlich viele Menschen - immer wieder Nachrichten zum Thema Ukraine an. Es ist ein besonderer Krieg, finde ich. Ein Krieg, der viele eingefahrene Denkmuster zum splittern bringt. Unabhängig davon, ob ein Friedensaktivist oder Ignorant: Es hat sich etwas verändert. Ich denke, dass vielen Menschen jetzt klar wird: Trotz einen relativen Reichtum der Menschen, trotz den ganzen Phrasen über Demokratie und trotz einen geschichtlich beachtlichen Zeitraum ohne Krieg, ist alles in Bewegung.
Mächtige Menschen neigen dazu, ihre Macht für Ewig zu halten, dass Erreichte als das Nonplusultra zu propagieren und entsprechend passende Machtstrukturen aufzubauen. Ob das eine Demokratie- Kulisse oder ein Diktatorenstuhl beinhaltet ist doch nebensächlich. Praktisch läuft es darauf hinaus, dass einige Wenige über die Masse herrschen, sich darüber bereichern und letztlich sogar selbst nur Marionetten einer besitzenden Klasse sind. Das ist keine neue Erkenntnis.
Schon die alten Griechen haben sich mit Fragen der Macht beschäftigt, Kaiser und Könige haben sich Bündnispartner wie die Kirche gewählt und in der Neuzeit glänzte man gleich mit Massenvernichtung. Banksysteme stützten und stützen die Mächtigen, das Waffen- Handwerk bis hin zum Atombombenhersteller biedert sich an und das Bildungssystem manifestiert die Betrachtung, dass das Momentane immer das Beste des Erreichbaren ist.
Wo sind sie aber? Wenn wir davon ausgehen, dass dies eben Geschriebene schon seit Jahrtausenden existiert: Wo sind sie aber?
Wo sind die Sklavenhalter, die Könige, Kaiser und Präsidenten, die Armeen von Mönchen und Priestern, die Barone und Herzoge, die Generäle und Diktatoren, die geistigen Führer, die Vordenker, die "Nach-mir-wird-es-nichts-mehr-geben"-Despoten? Hatten Sie nicht alle einen Machtapparat aufgebaut, spezielle Gesetze erlassen, die Opposition verfolgt, Ablenkungskriege geführt, die Sondereinheiten und Milizen auf die Menschen gehetzt, Spitzel und Agenten ausgeschickt und Unterhaltung organisiert?
Sie sind nicht mehr. Ganz einfach. All das hat nichts genutzt - sie sind nichts mehr. Millionen Spitzel, Agenten und Lakaien wurden immer wieder arbeitslos. Die Macht ist endlich. Städte und Gesellschaften zerfielen. Die Erde drehte sich weiter, Mütter gebaren weiter Kinder und neue Erfindungen erschienen. Letztlich sind nur noch Ruinen und vielleicht Erinnerungen, Geschichten oder Sagen geblieben.
Und das sollten sich alle Mächtigen - egal ob in Regierung oder Gesellschaft - klar machen: Die Macht ist endlich.
Und das zeigt auch der Ukraine Krieg. Das Bild der siegreichen russischen Armee, die Hitler Banden zerstört hat, ist am zerbröseln. Die genialen Führer, die wissen, wann gesät und welcher Stahl eingesetzt wird, vergehen. Die Menschen wenden sich ab, die Menschen glauben nicht mehr, sie bekommen nicht, was sie wirklich wollen - sie sind müde des Streits, der Sockel der Mächtigen kommt ins schwanken. Egal, wie das Netz aussieht, dass die Menschen gefangen hält. Was sind Mächtige ohne ein Volk? Erbärmlich.
Letztlich kann jeder natürlich sagen, dass dies ein sehr weitgefasster Zoom ist. Ja, ist er. Aber es gibt Städte, die sehr groß, einflussreich und an wichtigen Handelsstraßen gelegen - und Jahrzehnte später ausgestorben waren. Wie auch ihre Mächtigen keiner mehr kennt. Die Erde drehte sich weiter, Mütter gebaren weiter Kinder und neue Erfindungen erschienen.
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